Schulsportpraxis und Fortbildung

4.1 Struktureller Rahmen für Bewegung, Spiel und Sport in der Schule

Im für alle Schülerinnen und Schüler verbindlichen Sportunterricht werden notwendige Beiträge zur ganzheitlichen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen geleistet und Grundlagen für deren Teilnahme an der Bewegungs-, Spiel- und Sportkultur in unserer Gesellschaft geschaffen. Neben dem obligatorischen Sportunterricht können Schulen nach Genehmigung durch die Schulentwicklungskonferenz weitere Entwicklungsvorhaben Sport anbieten. Daneben bildet der außerunterrichtliche Schulsport die zweite Säule der schulischen Bewegungs-, Spiel- und Sporterziehung.

Sportunterricht und außerunterrichtlicher Schulsport bilden gemeinsam den Aufgabenbereich Schulsport; dieser leistet auch besondere Beiträge zum fächerübergreifenden Lernen und unterstützt die Gestaltung des Schullebens, z. B. auf der Basis der Idee der bewegungsfreudigen und sportorientierten Schule (vgl. als Übersicht Abb. 2) und der Öffnung und Vernetzung von Schule in die kommunale Bildungslandschaft.

Neben dem Aufgabenbereich Schulsport bieten auch die anderen Lernbereiche und Fächer Anknüpfungsmöglichkeiten im Bereich Bewegung, Spiel und Sport, z.B. durch regelmäßige Bewegungs- und Entspannungszeiten an Tagen ohne Sportunterricht oder an Tagen ohne entsprechendes Angebot im außerunterrichtlichen Schulsport. Bewegung und Spiel können darüber hinaus eine methodische Unterstützung zur Erschließung von Inhalten in anderen Fächern und Lernbereichen bieten (vgl. Abb. 2).

Durch die Entwicklung zur Ganztagsschule und den damit verbundenen Möglichkeiten, den Schultag zu rhythmisieren und außerschulische Partner intensiver zu beteiligen, hat der Schulsport weiter an Bedeutung gewonnen. Sportlich talentierte Schülerinnen und Schüler können durch zusätzliche Angebote, insbesondere der Sportvereine, eine möglichst vielseitige und individuell ausgeprägte Förderung erfahren ebenso wie die Schülerinnen und Schüler, die weniger bewegungserfahren sind.