Exekutive Funktionen lassen sich gezielt durch Bewegung fördern. Forschungsbefunde der Bewegungsneurowissenschaft bestätigen, dass Sport und Bewegung einen besonders positiven und lernförderlichen Effekt auf das exekutive System haben (Barenberg et al., 2011, Best et al., 2010, Kubesch u. Hansen, 2017). Eine bewegungsbasierte Lernförderung ist sowohl auf kurzfristige als auch auf langfristige Sicht hin in allen Altersklassen möglich (Best, 2010). Bewegung, Spiel und Sport können damit als Schlüssel zur individuellen Lernförderung angesehen werden.
Heute ist zudem bekannt, dass Bewegungsinterventionen insbesondere dann einen positiven Lerneffekt haben, wenn der Sport nicht nur körperlich anstrengend ist, sondern gleichzeitig ein gewisses Maß an kognitivem Anspruch aufweist. Eine im Rahmen von Kooperationen zwischen Schulen und der Universität Münster durchgeführte Studie mit sportdidaktischer Ausrichtung (Boriss, 2015) zeigt, dass gezielt zugeschnittene Bewegung im Sportunterricht das exekutive System und gleichzeitig die Mathematikleistung begünstigen kann. In anderen Studien wurden darüber hinaus Effekte in den Bereichen Lesen und Schreiben nachgewiesen (Cutting et al., 2009).
Einführung und Erläuterung der exekutiven Funktionen
Zu den exekutiven Funktionen zählen:
- das Arbeitsgedächtnis: Aufrechterhaltung und gedankliche Manipulation kurzzeitig gespeicherter Informationen, Abruf von Informationen aus dem Zwischen- oder Langzeitspeicher;
- die Inhibition: Impuls- und Aufmerksamkeitskontrolle (spontane Impulse unterdrücken, Aufmerksamkeit fokussieren, Störreize ausblenden können, Downregulation [langsamer, leiser werden, sich beruhigen]);
- die kognitive Flexibilität: Umstellungsfähigkeit – bezogen auf das Verhalten und die Aufmerksamkeit (den Fokus der Aufmerksamkeit gezielt wechseln).
Die exekutiven Funktionen sind damit eine wichtige Grundlage für eigenverantwortliches und selbstreguliertes Lernen und Arbeiten.
Hier geht es zum Unterrichtsentwurf: