Rollen und Drehen an ausgewählten Stationen wagen - ein Beispiel zum verantwortungsbewussten Umgang mit risikobesetzten Situationen

Lernaufgabe UV gesamt:

Erprobt einen Geräteparcours mit unterschiedlichen Stationen zum Drehen und Rollen. Verändert die Stationen und entscheidet, ob und wie ihr sie nutzen wollt. Sucht nach Möglichkeiten, eure Erfahrungen von Rollen und Drehen zu intensivieren.

Zuordnung des Vorhabens

Schulform Grundschule
Jahrgangsstufe Klasse 3
Klasse 4
Pädagogische Perspektive(n) Wahrnehmungsfähigkeit verbessern, Bewegungserfahrungen erweitern
Etwas wagen und verantworten
Bereiche und Schwerpunkte Den Körper wahrnehmen und Bewegungsfähigkeiten ausprägen
Bewegen an Geräten - Turnen

Schwerpunkte:
  • sich des eigenen Körpers bewusst werden, seine Dimensionen erfahren, seine Aktionsmöglichkeiten und Grenzen erkunden
Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler 

  • nehmen ihr Körperschema wahr und nutzen ihre Erfahrungen beim Spielen und Bewegen (Kompetenzerwartungen am Ende der Schuleingangsphase)
  • sind sich ihres Körperschemas bewusst und verhalten sich körpergerecht in der Ruhe und in der Fortbewegung (Kompetenzerwartungen am Ende der Klasse 4)

Planungshinweise

Anzahl der Unterrichtseinheiten 3 Dauer der Unterrichtseinheiten
Räumliche und materiale Voraussetzungen

Teil einer Dreifachturnhalle oder kleine Turnhalle, (möglichst) eine Sprossenwand, Taue, Ringe, kleine Kästen große Kästen, Langbänke

Lernvoraussetzungen

Es ist ausgesprochen hilfreich, wenn die Kinder Erfahrungen im Aufbau von Geräten /Stationen mithilfe von Karten/der Miniturnhalle haben. 

Didaktisch-methodische Hinweise

Die Aufbauten in diesem UV sind komplex, daher sollte man versuchen, sie für mehrere Klassen stehen lassen, wenn die SuS den Aufbau mithilfe von Karten nicht gewohnt sind – eine andere Möglichkeit ist, sich im Kollegium abzustimmen, ob sich für dieses besondere UV  Klassen zusammentun, die dann quasi im Block 3 Doppelstunden für dieses UV nutzen können.

Das Anspruchsniveau der Stationen sollte so gewählt werden, dass zu ihrer Bewältigung eine gewisse Hemmschwelle überwunden werden muss.
Durch zusätzliche oder ergänzende Bewegungsaufgaben können die Empfindungen aber auch die Leistungsgrenzen noch stärker herausgearbeitet werden. Die Schüler sollen lernen die eigenen Fähigkeiten im Hinblick auf die Bewältigung einzuschätzen, um dann die Erprobung der Bewegung zu wagen (Förderung des Verantwortungsbewusstseins).

Methodisch-didaktische Schritte der Wagniserziehung (nach NEUMANN, 1998, 10-11)

1. Aufsuchen
mittels sogenannter Bewegungsthemen (Balancieren, Drehen, Klettern, Schwingen, Fliegen ...)  ggf. in Zusammenhang mit einer Sportart

2. Aushalten 
Voraussetzung sind psychomotorische Fähigkeiten und eine gewisse psychische Belastbarkeit
- ausreichende Einschätzung der eigenen Fähigkeiten
- auch das „Nichtwagen“ respektieren („Challenge by Choice“)

3. Auflösen
in einem anschließenden Reflexionsprozess wird das Erlebnis kognitiv und emotional zu einer Erfahrung verarbeitet, d.h. Eindrücke und Emotionen werden den anderen kundgetan
- Sachebene - Emotionale Ebene - Transferebene

Autorin/Autorinnen: Nach einer Idee von Rüdiger Bockhorst
(Mit freundlicher Unterstützung durch das Team des Sportwissenschaftlichen Instituts der Universität Bielefeld.)

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