Wir drehen und rollen – ein Geräteparcours als Ausgangspunkt um Erfahrungen im Drehen und Rollen zu sammeln

Einzelstunde

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Lernaufgabe

Findet an den Stationen unterschiedliche Möglichkeiten zum Drehen und Rollen. 

Phase

Unterrichtsschritte

Medien/Materialien

Einstieg

Hinweis für die Lehrkraft:
Das pädagogisch Bedeutsame einer Wagnissituation (nach Neumann):

Das erfolgreiche Bestehen einer Wagnissituation impliziert die Möglichkeit,

  • über die eigene Leistungsfähigkeit zu reflektieren sein Können und seine Grenzen zu erfahren,
  • persönliche (physische und psychische) Kräfte zu mobilisieren,
  • Angstgefühle zuzulassen und zu ertragen,
  • die Kompetenzen zu einer realistischen Risikoabschätzung zu entwickeln.

Die Wagnissituation fördert die Einsicht in die Notwendigkeit und die Bereitschaft,

  • anderen vertrauen zu können,
  • mit anderen zu kooperieren.

Die Lehrkraft erklärt den Kindern, dass sie in den kommenden 3 Unterrichtseinheiten, in denen es um Rollen und Drehen geht, ihren Körper in unterschiedlichen Raumlagen und unter verschiedenen Raumbedingungen wahrnehmen und erfahren  - das anhand unterschiedlicher Bewegungsstationen.

Sie bespricht mit ihnen, dass es für jeden einzelnen Schüler, jede Schülerin darum gehen wird, die eigenen Fähigkeiten im Hinblick auf die Bewältigung der Bewegungsstationen selbständig einzuschätzen zu können, ob sie sich eine bestimmte Bewegung trauen.

An dieser Stelle sollte thematisiert werden, dass jedes Kind die Chance erhält, seine eigenen Fähigkeiten einzuschätzen und dass von den Anderen (und von ihm selbst) auch das "Nichtwagen" respektiert werden muss.

Die Lehrkraft bespricht mit den Kindern den Einstieg in diese Stunde: Die SuS sollen sich selbständig mit den vorgegebenen Bewegungsstationen auseinander zu setzen.

Hinweis:
Durch dieses große Maß an Freiheit müssen die Schüler ihre Entscheidungen bzgl. der Bewegungsstationen selbstständig treffen.

Hinweis:
Sollte die Lehrkraft die Unterschiede von Drehen und Rollen thematisieren wollen, findet sie hier ein Infoblatt.

Aufwärmen

Zombieball:

Es werden ein bis drei Softbälle in die Gruppe gegeben. Jeder Schüler versucht den Ball zu erhaschen, damit er einen Mitschüler abwerfen kann und nicht selber abgetroffen wird. Wenn ein Schüler abgeworfen wird, muss er sich auf eine Bank setzen und darf erst wieder am Spiel teilnehmen, wenn zwei weitere Kinder abgetroffen wurden.

Softbälle

Erprobung I

Die Kinder bauen in Kleingruppen (Gruppenbildung und Mannschaftsbildung) mit Hilfe ihrer Gerätekarte ihren Teil der Gerätelandschaft auf.

Hinweis:
Die Karteikarten können auch ohne abgebildete Kinder ausgeteilt werden (eventuell mit Tipp-ex oder ähnlichem entfernen), um die Kreativität bezüglich Bewegungsideen der SuS nicht zu beeinträchtigen.

TIPP:
Eine Erholungsstation bietet die Möglichkeit, sich vom Rollen und Drehen zu erholen.

Hinweis:
Die Lehrkraft überprüft die Aufbauten und gibt Sicherheitshinweise an den jeweiligen Stationen.

In dieser Stunde sollen die Schüler die Stationen mit folgender Aufgabenstellung erproben: "Probiert aus, wie ihr an den Stationen rollen und drehen könnt!"

Damit wird die Voraussetzung für viele unterschiedliche und individuelle Lösungen in der Bewegungsführung geschaffen.

Sollte die Lehrkraft die Unterschiede von Drehen und Rollen thematisieren wollen, findet sie hier ein Infoblatt.

 

Erste Erprobung:
Die Kinder beginnen in der Kleingruppe an einer Station, probieren Dreh- und Rollbewegungen aus, geben sich gegenseitig Tipps und unterstützen einander.

Beispielkarten (aus: Unfallkasse NRW (2014): "Fachfremd Sport unterrichten in der Grundschule Beispiele für Unterrichtsvorhaben im Bereich" - "Bewegen an Geräten – Turnen". Schwerte.) oder Stationsplan oder Miniturnhalle Ringe dicke Matten Bänke Sprossenwand Stufenbarren Matten Seile Kleine Kasten großer Kasten (je nach Ideen der Kinder) 

Zwischenreflexion

Die Kinder demonstrieren gefundene Bewegungsmöglichkeiten.

Die Lehrkraft bespricht mit den Kindern erste Erfahrungen beim Erproben der Gerätelandschaft.

Erarbeitung II 

Die anderen Kinder greifen die Bewegungsvorschläge auf und durchlaufen noch einmal die Gerätelandschaft (im Uhrzeigersinn).

Reflexion

Folgende Fragen könnten gestellt werden:

  • „Bei welchen Geräteaufbauten musstest du dich überwinden, um sie auszuprobieren?“
  • „Gab es Aufbauten, die du nicht alleine bewältigen konntest?“
  • Wenn ja: „Wie hast du dir Unterstützung geholt?“
  • „Konntet ihr gut in der Kleingruppe zusammenarbeiten?“
  • „Was ist dir beim Rollen aufgefallen?“

Vertiefende – weiterführende Idee zum UV

Verfügen die Kinder bereits über viel Erfahrung im Reflektieren, und sie kennen einander gut – kann die Lehrkraft überlegen, ob sie in den kommenden zwei Stunden Lernzonen mit den Kindern thematisieren möchte.

Die Wahrnehmung der eigenen Fähigkeiten und Grenzen in herausfordernden Situationen mit unsicherem Ausgang ist eine wichtige Erfahrung (natürlich unter Einhaltung von Sicherheitsaspekten). Durch die Hinführung zu bewusstem und umsichtigen Abwägen von Wagnissen wird die Fähigkeit zur realistischen Selbsteinschätzung weiterentwickelt. Die Schülerinnen und Schüler können lernen, zu ihrer Angst zu stehen, sie zu überwinden und Verantwortung für sich selbst und andere zu übernehmen. Auch die Entwicklung von Vertrauen zu Mitschülern/innen gehört dazu. Der (für die Grundschulkinder stark vereinfachte Ansatz) aus der Erlebnispädagogik hilft den Kinder zu erkennen, zu visualisieren und im besten Fall zu kommunizieren, sich selbst einzuschätzen, und Grenzen zu erkennen und zu respektieren, bzw. sie (evtl. mit Hilfe) auch zu überschreiten. 

Abschluss

Abbau der Stationen in Kleingruppen 

Ausblick auf weiteres Vorgehen

Die Lehrkraft bespricht mit den Kindern, dass sie in der kommenden Stunde Stationen für einen Dreh- und Rollparcours entwickeln werden. 

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