Was ist Takeshi ? – Ausgangsfrage zur Entdeckung des Spiels und seiner Spielweise

Einzelstunde

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Lernaufgabe

Lernt das Spiel Takeshi kennen, findet heraus, ob es Probleme beim Spiel gibt und entwickelt Ideen, die Probleme zu lösen. Haltet die Ideen auf Plakaten fest.

Phase

Unterrichtsschritte

Medien/Materialien

Einstieg

Die Lehrkraft erläutert den Kindern die Idee des Unterrichtsvorhabens:
Takeshi - ein Lauf- und Wurfspiel (Ähnlichkeit mit dem Brennball) wird gespielt, um Regeln zu entwickeln und ein faire Spielidee.

Erarbeitung und Aufbau

Sitzkreis: Die Lehrkraft erläutert mit Hilfe der Medien den Geräteaufbau und die Grundidee des Spieles: Klärung von Nachfragen und Unstimmigkeiten.
Dadurch, dass das Spiel „Takeshi“ bereits zu Anfang erklärt wird, soll ein möglichst zügiger Spielbeginn nach der Erwärmung gewährleistet sein – ohne dass die SuS wieder abkühlen.

Entlang einer Hallenseite (am besten entlang des Trennvorhangs, da die Bälle hier nicht weit abprallen!) wird in ca. 2-3 Meter Entfernung gemeinsam mit den Kindern (Kleingruppen) ein Hindernisparcours aufgebaut. Die Gestaltung des Parcours sollte der Altersgruppe angemessen sein. Für jüngere Schüler empfiehlt sich ein einfacher Parcours aus Kästen, Weichbodenmatten und vielleicht einem „ungewöhnlichen“ Turngerät als Versteck. Ein möglicher einfacher Parcours könnte so aussehen: Möglicher Aufbau 1

In einem Abstand, der ebenfalls der Altersgruppe – alle Schüler sollten weit genug werfen können, die Treffer sollten aber nicht zu „hart“ sein – werden parallel zum Parcours Turnbänke aufgestellt. Hinter der Turnbank steht – falls vorhanden ein Ballwagen - in dem die Bälle gesammelt werden.

Am Ende steht ein umgedrehter Kasten mit Bierdeckeln. Am Anfang des Parcours ein leerer umgedrehter Kasten.

Ein möglicher schwierigerer Parcours für ältere Schüler könnte so aussehen: Möglicher Aufbau 2

Hier finden Sie einen kleinen Film zum Aufbau

Die SuS bauen in Kleingruppen jeweils einzelne Abschnitte auf.

Miniturnhalle, Gerätekarten oder Tafelzeichnung Musikanlage/CD, USB-Stick Turnmatten 2 Weichböden 3 große Kästen 2 kleine Kästen oder Eimer ca. 50 Bierdeckel oder Tennisbälle Softbälle (mindestens in Anzahl der halben Klassenstärke) 3 Langbänke

Aufwärmen

Die SuS durchlaufen den Takeshi-Parcours auf der einen Seite der Halle. Auf der anderen Seite der Halle stehen drei Langbänke nebeneinander, über die sich die SuS in Bauchlage ziehen sollen.

Außerdem bekommen sie beim Stoppen der Musik Aufgabenstellungen, die ein kooperatives Zusammenarbeiten erfordern (z.B. einander queren auf der Bank, zu zweit, als Paar Hand in Hand, dito zu dritt, zu viert…)mit einem Ball zwischen den Bäuchen…)

Hinweis: Durch diese Art der Erwärmung lernen die SuS den Takeshi-Parcours bereits kennen und können erste Strategien entwickeln, um diesen möglichst geschickt zu bewältigen. Die im Verlauf der Stunde erforderliche Bereitschaft zu Kooperation und Kommunikation wird durch die kooperativen Bewegungsaufgaben angeregt.

Erarbeitung

Es werden 2 Mannschaften gebildet, die sich einigen welche Mannschaft zuerst Werfer oder Läufer ist.

Die Lehrkraft stellt folgende Aufgabe: „Versucht herauszufinden, wo innerhalb des Spiels Regelbedarf besteht.“

Die SuS finden sich in ihren Mannschaften zusammen und treffen erste Absprachen. Dies betrifft zunächst v.a. die SuS, die werfen – schließlich müssen diese nicht nur die Läufer abwerfen, sondern auch dafür sorgen, dass die geworfenen Bälle wieder zurückkommen.

Praxisphase I

Die Lehrkraft gibt durch einen Pfiff das Startsignal für den ersten Durchgang „Takeshi“ und beendet diesen ebenfalls durch einen Pfiff. Im ersten Durchgang spielt erst die eine Gruppe 2-4 Minuten als Werfer und anschließend als Fänger. Komplementär spielt die andere Gruppe zunächst als Fänger, dann als Werfer.

Am Ende eines Durchgangs sammelt die Werfermannschaft alle Bälle wieder ein, bevor sie sich als Läufermannschaft anstellt (Jeder Schüler sammelt mit!).

Hinweis: Nicht aktiv am Sportunterricht teilnehmende SuS können das Spielgeschehen zu beobachten und sich eventuelle Ansatzpunkte für Regeln zu notieren – für diesen Zweck können sie einen Beobachtungsbogen erhalten und sich mit den Beobachtungen in die Reflexion einbringen.

Reflexion

Nachdem jede Mannschaft einmal gelaufen ist und geworfen hat, folgt eine kurze Gesprächsrunde, in der aufgetretene Erfahrungen, aber auch Probleme und Fragen besprochen und geklärt werden können.

Dabei bietet sich eine Strukturierung in drei „Themenblöcke“ an (diese können durch entsprechende große Karten/Flipchart/Tafel visualisiert werden!)

Spiel und Taktik: Mögliche Fragen sind: Welche Erfahrungen wurden gemacht? Ist die Spielzeit angemessen? Welche Anzahl von „Zurückwerfern“ ist sinnvoll? Gibt es Tipps zur Organisation innerhalb der Gruppe?

Einhaltung von Regeln: Wurden die Regeln eingehalten?

Die Erfahrung zeigt, dass die folgenden Probleme immer wieder auftreten:

Schüler nehmen sich einen Bierdeckel, obwohl sie getroffen wurden.

Schüler brechen ihren Lauf nicht ab, obwohl sie getroffen wurden.

Schüler laufen los, bevor der Vorgänger das erste Hindernis erreicht hat.

Die Werfer stehen beim Werfen nicht hinter den Bänken

Die Bälle, die zurück zu den Werfern gelangen sollen, werden nicht gerollt, sondern geworfen oder geschossen.

Die Werfer werfen zu kräftig.

Manche Schüler können nicht weit genug werfen.

Die Mannschaften sind ungerecht.

Tipp: Was können wir tun, um die Schwierigkeiten zu lösen?

Oft gibt es ganz praktische Lösungen wie z.B.:

Bänke weiter vom Parcours entfernen oder näher an den Parcours heran stellen.

Vor allem aber sollte deutlich werden, dass der Spielsinn und der Spielspaß nur entsteht/ erhalten bleibet, wenn sich alle an die Regeln halten – also fair spielen. Ein Schiedsrichter ist (auch wenn die SuS ihn oft fordern!) dann überflüssig und sollte auf keinen Fall durch die Lehrkraft Lehrer gestellt werden! 

Flipchart Eddings Tafel Kreide

Praxisphase II

Ein weiterer Doppeldurchgang wird gespielt, mit dem Augenmerk auf zuvor diskutierte Probleme. 

Reflexion II

Nun wird gemeinsam besprochen, welche „Probleme“ erfolgreich gelöst werden und wo sowie warum es noch unfaires, nicht regelkonformes Verhalten gab

Worauf könnten sich Regeln beziehen/was kann verändert werden?

Beibehaltung oder Veränderung der Mannschaften im Sinne von Chancengleichheit
Zusammenstöße zwischen Spielern der Läufer- und Werfermannschaft/Absicht oder nicht/Fairplay
Probleme der Werferin/des Werfers beim Ballholen/evtl. bestimmte Kinder in der Werfermannschaft benennen lassen, welche die Bälle zurückwerfen
Läuferinnen/Läufer ‘kicken’ Bälle weg/Regelbewusstsein, Hinweis auf Rollenwechsel, evtl. Konsequenzen, z.B. kurze Pause
Werferinnen/Werfer treffen nicht/Veränderung des Wurfabstandes, mehr Bälle, andere Bälle, andere Wurfobjekte
Schiedsrichter wird gefordert; Diskussion über die Aufgaben eines Schiedsrichters/bei diesem Spiel wäre ein Schiedsrichter überfordert/Appell an Spielehrlichkeit und Fairplay
Probleme beim Verlieren

Nicht alle der oben aufgeführten Probleme, vielmehr nur das eine oder das andere, können auch in Folgestunden entstehen und geklärt werden. Die festgestellten Probleme und ersten Regelveränderungen werden festgehalten (Lehrkraft fotografiert die Ergebnisse ab)

Abschluss

Abbau in Kleingruppen

Ausblick auf weiteres Vorgehen

Die Lehrkraft bespricht mit den Kindern, dass sie in der kommenden Stunde besonders faire Spielvariantenentwickeln und ausprobieren werden. 

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