Schulsportpraxis und Fortbildung

Ringen und Kämpfen – Zweikampfsport (9)

Das Spektrum dieses Bewegungsfeldes und Sportbereichs umfasst im Schulsport Ring- und Kampfspiele ohne direkten Körperkontakt und mit Körperkontakt am Boden und im Stand sowie einige normierte Formen des Zweikampfsports.1 Der unmittelbare Körperkontakt, das Sich-Anfassen und Sich-Spüren ermöglichen wichtige Erfahrungen im Miteinander und Gegeneinander. Weitere Schwerpunkte sind das schnelle Reagieren und Einstellen auf das „Angreifen und Täuschen“ bzw. das komplementäre „Abwehren und Ausweichen“ oder das „Treffer erzielen und Treffer verhindern“.

Dieses Bewegungsfeld ermöglicht Erfahrungen des Kräftemessens bei gleichzeitigem Erleben von Fairness und verantwortlichem Handeln gegenüber anderen. Schülerinnen und Schüler sollen sich mit der Beherrschung von Emotionen (Selbstdisziplin, Aggressionskontrolle) und der Sorge um die körperliche Unversehrtheit der Partnerin oder des Partners im Rahmen reflektierter Praxis auseinandersetzen. Unter den Aspekten der Fürsorge und Verletzlichkeit gilt es, die unterschiedlichen körperlichen Voraussetzungen und Fertigkeiten wie auch die psychischen Dispositionen der Schülerinnen und Schüler besonders zu beachten, diese in entsprechenden Situationen zu thematisieren und bewusst zu machen.

1 Kampfsportarten, deren Handlungsziel es ist, den Beteiligten Schmerzen zuzufügen oder sie gar zu verletzen, widersprechen dem pädagogischen Auftrag und stellen keine Schulsportarten dar.