Schule und Sportverein

Kleiner Aufwand, große Wirkung

Dank Klaus Schulte ist die Astrid-Lindgren-Grundschule in Nottuln in Sachen Deutsches Sportabzeichen überaus erfolgreich.

„Was das Deutsche Sportabzeichen angeht, da hab ich einen kleinen Spleen. Das liegt mir eben einfach am Herzen“, gibt Schulleiter Klaus Schulte zu und lächelt. Der Sportlehrer ist seit 1995 Rektor der Astrid-Lindgren-Grundschule in Nottuln und kann gar nicht anders, als sich für den Fitnessorden zu begeistern. „Das Abzeichen ist die ideale Möglichkeit, um selbst Kindern, die sonst keine sportlichen Höchstleistungen erzielen, Erfolge zu geben und die Lust am Sportunterricht und am Sport generell zu wecken“, erklärt der ehemalige Handballspieler, für den Bewegung eine Herzensangelegenheit ist.

Astrid-Lindgren-Grundschule in Nottuln

c) LSB NRW | Foto: Klaus Schulte

221 Mädchen und Jungen der Jahrgangsstufen 1 bis 4 besuchen die Astrid-Lindgren-Schule im Münsterland. Sie alle machen mit beim Deutschen Sportabzeichen. „Ich habe den Breitensportorden unter meinen Kollegen bekannt gemacht, und alle sind sofort freudig eingestiegen. Dank meines Kollegiums ist es sehr einfach, viele Kinder zum Sportabzeichen zu motivieren. Jeder der kommt, macht mit. Und deshalb sind wir auch so erfolgreich“, so Klaus Schulte, dessen Schule beim Deutschen Sportabzeichen seit acht Jahren Kreissieger im Landkreis Coesfeld ist.

Mit Klemmbrett und Kugelschreiber zum Erfolg

An der Astrid-Lindgren-Schule sind Training und Prüfungen in den Sportunterricht integriert. „Wir lassen das einfach mitlaufen. Wir haben uns unkomplizierte Listen gemacht, da sind oben die Disziplinen aufgeführt, links stehen die Namen der Kinder, altersmäßig unterteilt. Und immer, wenn ein Schüler etwas geschafft hat, tragen wir das auf unser Klemmbrett ein. Am Ende des Jahres zählen wir alles zusammen und schauen, was dabei herausgekommen ist,“ erklärt der Schulleiter und unterstreicht: „Es macht wirklich nicht viel Mühe, aber den Kindern extrem viel Freude.“

Sport wird an der Grundschule in Nottuln, auf deren Schulhof sich viele  Bewegungsmöglichkeiten wie beispielsweise eine Kletterwand oder ein Heckenlabyrinth finden, groß geschrieben. Das Deutsche Sportabzeichen ist ein weiterer, wichtiger Baustein in einem Konzept, das darauf zielt, Kinder den Sport entdecken zu lassen. „Jedes Jahr kommen mehr Kinder an unsere Schule, deren Alltag von Bewegungsarmut geprägt ist. Das ist selbst bei uns hier auf dem Land so, wo man ja denken könnte, das die Mädchen und Jungen nochmal zum Toben raus gehen. Deshalb müssen wir ein besonderes Augenmerk auf den Sport legen“, erkärt  Klaus Schulte seine pädagogische Leitlinie.

Wer trainiert, darf auch feiern

Das Schönste am Deutschen Sportabzeichen aber ist für ihn ganz klar die feierliche Verleihung in der Aula. Bis kurz vor den Weihnachtsferien wird jeder Tag des Schuljahres für den Fitnessorden genutzt. Alle Unterlagen schickt die Schule dann an den Kreissportbund und erhält nach dem Jahreswechsel die Auswertung.

Im Januar dann werden zusammen mit dem Sportabzeichenbeauftragten des Kreissportbundes Coesfeld Klaus Becker und einem Vertreter der örtlichen Sparkasse, die der Grundschule beim Abzeichen finanziell unterstützt, die Auszeichnungen an die jungen Sportler und Sportlerinnen überreicht.

„Wir rufen alle einzeln nach vorne. Und wenn die Kinder dann da stehen, strahlend, mit der Urkunde in der Hand und der Nadel an der Brust, dann ist das für uns alle einfach toll“, freut sich Klaus Schulte und erzählt lachend: „Für die Schüler ist das so ein Ereignis, dass einer von ihnen sogar mal ein Autogramm von dem Sportabzeichen-Beauftragten haben wollte.“

Irgendwann schafft es jeder

Fast jede Schülerin und jeder Schüler besteht die Prüfungen. Und wenn nicht, dann liegt das meist daran, dass den Kindern der Nachweis der Schwimmdisziplin fehlt. „Einige der Kinder unserer Schule sind zugezogen und haben noch nie ein Schwimmbad von innen gesehen. Das Schwimmen bringen wir ihnen bei und können sie dann damit trösten, dass sie dann im nächsten Jahr auch die Sportabzeichen-Urkunde bekommen werden“, so Klaus Schulte, der sich auch mal was einfallen lässt, damit keiner traurig sein muss.

„Ich war früher Rektor an einer kleinen Landschule. Der Sportplatz war weit.  Alles was wir hatten, war eine kleine Laufbahn in der Nähe. Einer meiner Schüler scheitere immer am 50-Meter-Sprint. Eines Tages stand der Wind gut. Da hab ich ihn nochmal laufen lassen. Er wurde vom Wind mehr nach vorne geblasen, als dass er laufen mußte. Und dann hat er das die Zeit geschafft“, ernnert sich der schmunzelnde Dorfschulmeister. 

(Quelle: wirkhaus)