Akrobatik - entwickeln und präsentieren einer Gruppenchoreographie unter besonderer Berücksichtigung der Erarbeitung und Überprüfung von Bewertungskriterien

Zuordnung des Vorhabens

Schulform Gymnasium
Jahrgangsstufe Klasse 9
Pädagogische Perspektive(n) Sich körperlich ausdrücken, Bewegungen gestalten
Bewegungsfeld/Sportbereich - Inhaltlicher Kern (Gym) Bewegen an Geräten - Turnen

Schwerpunkte:

Akrobatik

Kompetenzerwartungen

Bewegungs- und Wahrnehmungskompetenz 

Die Schülerinnen und Schüler können

  • an Turngeräten (u.a. Boden, Sprunggerät, Reck oder Stufenbarren, Balken oder Parallelbarren) oder Gerätekombinationen turnerische Bewegungen auf technisch-koordinativ grundlegendem Niveau normungebunden oder normgebunden ausführen und verbinden,
  • an ihre individuellen Leistungsvoraussetzungen angepasste Wagnis- und Leistungssituationen bewältigen sowie grundlegende Sicherheits- und Hilfestellungen situationsbezogen wahrnehmen und sachgerecht ausführen,
  • eine turnerische oder akrobatische Gruppengestaltung kooperations- und teamorientiert entwickeln, einüben und präsentieren sowie dazu Ausführungs- und Gestaltungskriterien benennen,
  • zwischen Sicherheitsstellung und Hilfeleistung unterscheiden, diese situationsgerecht anwenden und deren Funktionen erläutern.

Methodenkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler können

  • in Gruppen selbstständig, aufgabenorientiert und sozial verträglich üben sowie für sich und andere verantwortlich Aufgaben im Übungs- und Lernprozess übernehmen,
  • Bewegungsgestaltungen und -kombinationen zusammenstellen und präsentieren,
  • sich in turnerischen Übungs- und Lernprozessen fachsprachlich situa-tionsangemessen verständigen sowie grundlegende methodische Prinzipien des Lernens und Übens turnerischer Bewegungen erläutern.

Urteilskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler können

  • Zusammenhänge zwischen Wagnissituationen und individueller technisch-koordinativer Leistungsfähigkeit beurteilen,
  • eine Präsentation – allein oder in der Gruppe – nach ausgewählten Kriterien bewerten.
Inhaltsfeld/inhaltlicher Schwerpunkt

Bewegungsgestaltung

  • Gestaltungsformen und –kriterien (individuell und gruppenspezifisch)

Planungshinweise

Anzahl der Unterrichtseinheiten 8 Dauer der Unterrichtseinheiten
Räumliche und materiale Voraussetzungen

Hallendrittel

Möglichst viele Matten

Kl. Kästen

Lernvoraussetzungen

Die SchülerInnen haben bereits erste Erfahrungen mit kooperativen Formen im Sportunterrricht gemacht.

Didaktisch-methodische Hinweise

Soziale Aspekte – Miteinander statt gegeneinander

Körperkontakt – Umgang mit fremden Körpern: Für das Gelingen von Figuren spielt der Körperkontakt eine zentrale Rolle. Die Kinder müssen sich am Partner orientieren und lernen die Aufmerksamkeit nicht nur auf sich, sondern auch nach außen zu richten. Es wird gezogen, geschubst, entspannt, gespannt, gehoben, getragen und gehalten. Sie spüren, wie sich andere anfühlen und lernen sensibel, verantwortlich und respektvoll mit der Körperlichkeit von anderen Personen umzugehen.

Vertrauen: In der Partnerakrobatik wird einander geholfen, gesichert, gestützt, getragen, gezogen und gestossen. Dies erfordert gegenseitiges Vertrauen. Eine grundsätzliche Bereitschaft und positive Einstellung zur Zusammenarbeit und Hilfestellung sind Voraussetzung dafür. Eine solche soziale Verantwortung erfordert eine gewisse soziale Reife.

Kooperation: Partnerakrobatische Kunststücke auszuführen geht über eine gute Zusammenarbeit zwischen den Partnern hinaus. Die Artisten müssen schöpferisch zusammen wirken, kreativ sein, sich auf andere Handlungen einstellen und die eigenen Handlungen anpassen. Das Ergebnis ist mehr als die Summe seiner Einzelteile. Kooperation ist das A und O der Ausführung.

Kommunikation: Nur gemeinsam gelingen Kunststücke in der Partnerakrobatik. Sich absprechen, kooperieren, rückmelden, einander anspornen und motivieren sind zwingende Bestandteile. Zudem findet ein Bewegungsdialog zwischen Artisten und Zuschauern statt. Etwas darstellen und sich körperlich ausdrücken gehören dazu. Partnerakrobatik bietet ein ideales Feld, um seine verbalen sowie nonverbalen kommunikativen Fähigkeiten zu üben.

Wir-Gefühl: Durch die Zusammenarbeit und die soziale Nähe lernen sich die SuS besser kennen, verlieren die Scheu voreinander und bauen Vorurteile ab. Eine gelungene Gruppenvorführung ist ein Erfolgserlebnis. Dies ruft positive Emotionen hervor, die miteinander geteilt werden und das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken. Durch gegenseitiges Helfen und Sichern können Außenseiter und Schwache integriert werden (vgl. Gerling, 2001).

Autorin/Autorinnen: Frederike Forster
(Mit freundlicher Unterstützung durch das Team des Sportwissenschaftlichen Instituts der Universität Bielefeld.)

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